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1. die Tongrube und Trade:
Die naheliegenden Tongruben waren nur 2-4 m tief. Der Ton wurde mit
den Spaten gestochen und mit der Karre herausgefahren. Das war eine kräftezehrende
Arbeit. Später, im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts setzte man
auch Ziegelei-Eisenbahnen ein. Zur “Magerung” des Altkalener fetten Tones
benötigte man Sand, der aus den 1,7 km südlich gelegenen
Lattensöllern mit Pferd und Lore zur Trade (Mischwerk) gefahren
wurde.
Die Trade war eine kreisrunde Vertiefung (Durchmesser ca. 10 m). Hier
wurde der Ton unter Zugabe von Sand und Wasser gemischt. Diese Arbeit übernahmen
im Kreis laufende Ochsen, die den Ton solange stampften, bis dieser geschmeidig
war.
2. Formung im Handstrich:
Aus der Trade wurde der streichfähige Ton direkt auf die Streichtische
gefüllt. Die fahrbaren Streichtische wurden auf Gleisen über
den Streichplatz bewegt. Die Streicher füllten den Ton in die Streichlehre
(für zwei Ziegel) und strichen den überschüssigen Ton mit
einem Rundholz ab.
Die Formen waren zuvor mit Wasser benetzt worden, um das Klebenbleiben des Tons an den Formen zu verhindern.
Die Formlinge wurden zunächst auf dem Boden abgelegt. Anschließend schoben die Arbeiter den Tisch weiter und formten weitere Steine. Sie ließen so lange Reihen von noch feuchten Rohlingen zum Verfestigen auf den Streichbahnen zurück.
Die Formung war Akkordarbeit und wurde nach Stück bezahlt. Ein
guter Streicher konnte an einen 12- 14 stündigen Arbeitstag 7000 bis
8000 Ziegel formen. Am Ende des Tages wurde der “Feierabendstein” geformt
und mit einem Datum und Produktionszahlen versehen.2. Formung im Handstrich:
Aus der Trade wurde der streichfähige Ton direkt auf die Streichtische
gefüllt. Die fahrbaren Streichtische wurden auf Gleisen über
den Streichplatz bewegt. Die Streicher füllten den Ton in die Streichlehre
(für zwei Ziegel) und strichen den überschüssigen Ton mit
einem Rundholz ab.
3. Kippen und Einräumen:
Die auf den Streichplätzen, in langen Reihen abgelegten Rohlinge
wurden zunächst nach einigen Stunden oder Tagen “gekippt”, das heißt
auf die Längsseite gedreht.
Nachdem sich die Rohlinge verfestigt hatten, konnten sie in den, neben
den Streichbahnen stehenden Trockenschuppen eingeräumt werden und
endgültig trocknen.
Zum Transport der Rohlinge dienten einfache Schubkarren.
4. Trocknung:
Das Dach der Trockenschuppen schützte die Rohlinge vor Regen,
die seitlichen Blenden verhinderten die direkte Sonneneinstrahlung. Die
Seitenwände dagegen blieben offen, um die Rohlinge ständig zu
belüften und zu trocknen.
Nach einigen Wochen konnten die getrockneten Rohlinge zum Brand
in den Ofen transportiert werden. Hier im Ort geschah dieses mit einem
Pferdewagen, da der Ofen ca. 250 m weiter südlich stand. Die Rohlinge,
die während der Sommermonate nicht verbraucht werden konnten, wurden
im Winterschuppen gelagert.
5. das Brennen der Rohlinge:
Die noch grauen Rohlinge mußten nun in den Meiler (Feldbrandofen)
nach einer akkuraten Setzweise eingestapelt werden.
… Auf eine feste Rollschicht a
gut getrocknete Rohlinge, die beim zweiten Brand zweckmäßig
aus gebrannten Steinen besteht, werden Luftzüge b
angelegt, die mit flachliegenden Ziegeln als Roste d
zugedeckt sind. Sie trennen die Züge von den Schürkanälen
c , die in Steinlänge breit und
2 ,5 Steinlängen hoch sind. Der obere Teil wird verengt.
Zwischen jede Steinschicht kommt zunächst eine Brennstoffschicht, die sich nach dem Wirkungsgrad des Brennmaterials richtet. Zur Ofenmitte und nach oben wird diese Schicht dünner und läßt sie in der letzten Schicht gänzlich fehlen.... |
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Dieses sind Originalauszüge aus einer Bedienanleitung eines Meilers.
Daß auf diese Weise gebrannte Ziegel nicht durchweg einwandfrei
sein konnten, ist klar. Der Kern des Meilers wurde immer schärfer
gebrannt, als die der Kühlung stark ausgesetzten Wandpartien. Die
Brände in einem Feldbrandofen dauerten 8-10 Tage und weitere 14 Tage
vergingen bis die Ziegel aus dem Ofen ausgekarrt werden konnten. Da die
Ziegelproduktion hier in Altkalen zum Dauerbetrieb über einen langen
Zeitraum geplant wurde, versah man diesen Meiler zweckmäßig
mit vier festen Seitenwänden und einem Dach (Deutscher Ofen). Bei
einem solchen Ofen war der Durchbrand wesentlich besser, doch der Energieverbrauch
stieg um das Doppelte. Als Brennmaterial wurde Holz, Reisig und Torf eingesetzt.
Bilder- Originalaufnahmen Mildenberg (Brandenburg)