Beim Bau unseres Dorf.- und Spielplatzes
1999 mußten wir für den Sandkasten und für die Fundamente
der Spielgeräte größere Erdmengen bewegen. Bei diesen Arbeiten
wurden die alten Trockenfundamente (große gehauene Granitsteine)
der Trockenscheunen ausgehoben. Ein Teil dieser Steine haben wir, als Sitzgelegenheit,
in die Grillecke des Dorfplatzes eingearbeitet. Weiterhin fanden wir sehr
viel Ziegelbruch und Ziegelsteine in unterschiedlichen Formaten (Gesimssteine).
Die “gebogenen” Steine, die von der Stirnseite auch noch konisch sind,
konnten wir lange Zeit nicht zuordnen. Erst der Besuch eines Mitgliedes
des “Darguner Schloss-Fördervereins”, Herr Strebelow, löste
das Geheimnis. Diese Steine sind ebenfalls Simssteine aus längst vergangenen
Bauzeiten. In der Ausstellung “Geschichte der Darguner Kloster.-
und Schlossanlage ” sind zwei dieser Simssteine mit der Aufschrift Alt-Kalen
1
und Alt-kalen 1902 2
zu sehen. Diese Steine brannte der Ziegler Groth 1902 für Ausbesserungsarbeiten
am Kirchenschiff der Klosteranlage.
Im Bild oben rechts sehen wir, daß diese Steine in den überschneidenden Spitzbögen (dies waren typische romanische Verzierungselemente) ausgetauscht wurden. Beim genauen hinschauen, sieht man auch eine eingedrückte “Teufelskralle” . Diese Abdrücke setzte man in vergangenen Zeiten nach außen, mit der Begründung: “da wo der Teufel schon einmal gewesen war, kommt er nie wieder hin”. Als Teufelskrallen verwendeten die Ziegler Hundepfoten, Ziegenklauen, Kinderklumpfüße u.v.m. Solche Abdrücke entstanden aber auch rein zufällig, denn kleine Ziegeleien hatten oftmals keine Trockenscheunen und so kam es, daß Wild- oder Haustiere über die frischgestrichenen Ziegel gelaufen sind. In unserem Schaukasten über die Amtsziegelei haben wir auch diese Formsteine als Gesims verarbeitet. Der Ziegelklotz (links) ist ein Fundamentteil einer Trockenscheune. |
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